Scheiße warum?
Warum muss ich immer zu spät zur Schule
kommen? Warum müssen sie mich immer
ärgern? Und warum muss ich so bescheuerte
Lehrer haben und immer Nachsitzen? Nur
Sechsen im Zeugnis eine Looserin nennen sie
mich. Bin ich das wirklich? Ich kann doch nichts
dafür, oder? Unten höre ich Geschrei warum
müssen sich meine Eltern immer Streiten.
Sehen sie nicht das ich darunter Leide und
mich frage bin ich Schuld? Aber immer wenn
ich Träume, träume ich den einen Traum wo ich
abhebe frei fliege wie ein Vogel dem Himmel
entgegen. Als ob mir Flügel gewachsen sind.
Freiheit ohne das ich gehänselt werde keine
Sechsen im Zeugnis keine streitenden Eltern.
Ich bin ich. Ich fliege über Klippen das Meer auf
den Horizont zu. Bin Süchtig danach will nie
wieder aufwachen! Unter mir ziehen Felder,
Wiesen, grasende Pferde und Kühe, Städte
Wälder immer mehr Wald die Städte und
Dörfer habe ich längst hinter mir gelassen will
nie wieder Landen aber dann ich fliege immer
tiefer und Lande. Mein Wecker klingelt. Nein
ich möchte nicht aufstehen sonst bleibt alles
wie immer. Traue ich mich weiter zu Träumen?
Nein es ist nur ein Traum den ich nicht
verwirklichen kann es bleibt alles beim Alten.
Und ich frage mich warum? Bin ich schuld?
Warum ist mein Leben so wies ist? Warum?
Warum? Warum?
Pläne
Plan A
Ich werde älter, arbeite und werde noch älter
bis ich sterbe. Vielleicht mit Familie und/oder
Hund und wenn nicht dann...
Plan B
Ich werde älter, arbeite und werde richtig alt,
damit ich so Sachen schreien kann wie „Runter
vom Rasen!“ oder „Als ich noch jung war.“
Vielleicht im Altenheim oder im Garten mit so
einem Roboterrasenmäher und wenn nicht,
dann...
Plan C
Ich werde nicht so alt und ziehe in irgendeine
Großstadt um nachts heimlich Plakate
aufzuhängen oder Straßenlaternen zu
umhäkeln. Vielleicht auch Bäume und wenn
nicht, dann...
Plan D
Ich werde älter und werde Autor und schreibe
ein Buch über die Zukunft von Leuten indem
ich einfach einen Plan erstelle, welcher
vielleicht ihr Leben verändern wird und wenn
nicht, dann...
Plan E
Ich werde älter und gründe die Band „Runter
vom Rasen“ und werde erfolgreich mit
Rockmusik. Dann trennt sich die Band und
wenn wir dann das Comeback machen werde
wir noch erfolgreicher. Vielleicht nennen wir
uns auch um und dann...
Plan F
Ich lebe mein Leben spontan, ohne Pläne und
schaue wie es wird und wenn nicht dann hab
ich ja noch 20 weitere Buchstaben.
Kleiderschrank
Ich stehe vor meinem Kleiderschrank und frage
mich: „Was soll ich anziehen?“
Was ist? Steche ich so hervor oder bin ich eher
wie die anderen?
Mein Rucksack, 4 Monate alt. Ich brauche einen
neuen.
Werden sie mich auslachen? In der Schule, ich
warte darauf das jemand kommt und mir ein
Kompliment gibt. Die Angst es nicht zu
bekommen nimmt mich ganz ein. Da kommt
jemand, er gibt mir das erhoffte Kompliment.
Die Last der Angst fällt von mir ab. Und immer
wieder frage ich mich ob ich das aushalte, ob
ich nicht lieber so sein soll wie ich bin. Aber die
Angst vor den anderen ausgelacht zu werden
ist stärker als der Wille ich selber zu sein.
Woher diese Schönheit?
Kennst du Emma Watson? Alexis Ren? Jennifer
Lawrence? Sie sehen perfekt aus. Verdammt!
Woher zur Hölle haben die ihre Schönheit? Das
ist nicht fair. Ich will auch so aussehen! Ich will
auch so aussehen. Ich will auch attraktiv sein.
Oder, kennt ihr diese Leute aus dem Radio?
Diese perfekten Stimmen. Ist meine Stimme
auch so schön?
Ich gehe auf WhatsApp und höre eine meiner
Sprachnachrichten an. Das sollte man nicht
machen. Sie klingen immer scheußlich. Aber
was ist eigentlich Schönheit? Ein schöner
Körper? Was ist ein schöner Körper? Im
Mittelalter galten Dicke Frauen als hübsch. Nun
sind es Dünne. Aber eigentlich zählt nur eine
Schönheit: DIE INNERE!
Bunte Farben
Ein Wirbel aus bunten Farben umhüllt mich,
während ich am Himmel entlang fliege. Über
mir leuchtet die Sonne und ich bin optimistisch,
ja fast sorgenlos. Träume und Wünsche werden
wahr. Doch dann falle ich wieder, weil mich
der Übermut packt, wie Ikarus, oder auch die
Flugangst. Die Angst vor dem Absturz bringt
mich dazu mein Gesicht hinter meiner Maske
zu verbergen, mein wahres Ich und ich gebe
meine Freiheit auf, um genauso zu sein, wie
alle anderen. Ich bin aber ich und ich bin nicht
wie alle anderen. Ich fühle mich eingesperrt.
Dunkle Farben, dunkle Gefühle überall.
Irgendwann bringe ich mein Gefängnis zum
Platzen, sage mir, dass ich frei sein muss, um
glücklich zu sein und mich die anderen so oder
so akzeptieren. Dann bin ich wieder frei, wie
ein Vogel in den unterschiedlichen Weiten des
Himmels. Dann packt mich der Übermut und
ich sage etwas, dass ich später bereue oder
überschätze mein Können. Das Wachs das
meine Flügel zusammen hält schmilzt und hart
pralle ich auf den Boden der Tatsachen. Aber
ich stehe wieder auf und fliege weiter durch
mein Leben. Ich treibe durch Höhen und
Tiefen, aber es ist immer mein Leben, ich
treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich bin
frei und doch sitze ich in meinem eigenen Käfig
aus Erwartungen, meinen eigenen und denen
anderer. Aber irgendwann schmelzen die
Gitterstäbe wie Wachs unter der Sonne. Dann
bin ich wirklich frei.
Ich brauche das für mein
Selbstbewusstsein
Ich muss nicht wütend auf dich sein, aber ich
mag dein verzweifelten Blick wenn du weißt,
dass du etwas falsch gemacht hast und denkst,
dass ich jetzt wütend auf dich bin. Ich bin nicht
wütend aber lass es mir auch nicht anmerken,
dass ich es nicht bin. Ich kann praktisch deine
Gedanken lesen. Oh nein… Tut mir leid und
so… Doch lange lass ich dich nicht in deiner
Verzweiflung. Nur noch 3 Sekunden. "Scherz",
sag ich dann und merke wie dein vor
Verzweiflung verkrampftes Gesicht lockerer
wird. Ich weiß das war gemein aber so bin ich.
Ich brauche das für mein Selbstbewusstsein.
Ich im Bus
Ich sitze im Bus, neben meiner Freundin. Die
Landschaft zieht vorüber. Ihre Haltestelle
kommt. Sie steigt aus. Ich sitze allein. Am
anderen Ende des Busses sitzt er. Der
Mädchenschwarm der Schule. Er sitzt alleine.
Warum wohl? Unsere Blicke treffen uns. Ich
schaue weg. Er steht auf. Er setzt sich neben
mich. Uns trennen nur noch die Rucksäcke.
Was soll ich machen. Er sieht heute besonders
gut aus und er ist so süß. Soll ich es ihm sagen,
dass ich ihn süß finde? Ich traue mich nicht.
Wir reden. Nein, er redet. Ich höre zu. Dass er
gestern Geburtstag hatte. Ich gratuliere ihm. Er
fragt, ob ich sein neues Handy sehen möchte.
Natürlich. Er zeigt es mir. Er fragt, ob es mir
gefällt. Ich lächele und nicke. Ich kann ihm ja
schlecht sagen, dass ich Technik total öde
finde. Er redet weiter, über irgendein
oberflächliches unwichtiges Thema. Viel zu
schnell kommt die Bushaltestelle. Er muss
aussteigen.
Cur? Why? Warum?
Nur ein Wort, und doch gibt es niemanden der
diese Frage nicht öfters stellt. Wieso muss ich
nur so klein sein? Wieso kann ich nicht singen?
Früher habe ich immer gefragt: Wieso hast du
das gesagt? Und immer dieses warum?
Fragezeichen klingeln in meinem Kopf. Warum?
Warum ist mein Leben wie es ist? Könnte es
anders sein? Sollte es anders sein? Warum
sollte ich es anders leben? Will ich es anders?
Wieso ist mein Kopf voll mit diesen Fragen? In
der Schule muss man Fragen beantworten.
Aber was ist wenn die Antworten fehlen? Was
ist dann? Was? Wie? Warum? Gibt es für alles
einen Grund? Wieso sterben Leute? Wieso?
Weshalb? Es gibt eine Antwort. Sie lautet: Ich
weiß es NICHT!
Minze
Eines Tages im schönen Rosbach sang der Chor
mit seinen engelsgleichen Stimmen den Song
„Minze“ von Irmtraud Eldrich Lichtenstein.
Doch einer der Adler der diesen Klängen
zuhörte, lästerte...
I see you
ich sehe dich ich sehe dich überall
in meinen Träumen wenn ich runter gucke
einfach überall
wenn ich in den Spiegel schaute
in den Augen von anderen Leute
wie schön, dass es dich gibt
wie schön wie schön ist es Schatz, dass du du
selber bist, dass du dich so siehst wie du dich
siehst!
Ich sehe dich genauso
du bist du und ich bin ich.
Dreaming of something
Jeder hat doch in seinem Leben etwas für das
sich das Leben lohnt. Einen ganz eigenen
Antrieb. Jeder hat Sehnsüchte, Träume und
Hoffnungen. Sei es nun die Karriere, das Geld
oder die Liebe- jeder träumt von irgendetwas.
Ohne Träume würde uns etwas fehlen. Sie
bieten eine Flucht vor dem Alltag und etwas für
das man kämpft.
Aber Träume zerbrechen, Sehnsüchte
vergehen und Liebe wird oft nicht erwidert. Ja,
oft tun Träume weh. Träume sind Schäume, so
heißt es. Träume bringen einem weder
Anerkennung noch Geld. Aber dennoch ist es
schön von etwas zu träumen.
Groß
Ich bin groß. Das wisst ihr. Bald bin ich
erwachsen. Immer muss ich etwas tun. „Hey,
weißt du noch wie es war als du noch klein
warst?“
Das ist doch jetzt nicht wichtig, verdammte
Stimmen in meinem Kopf. Halt die Fresse! Ich
habe keine Zeit für so etwas!
„Und wieso?“
Wieso? Was weißt du schon? Das sit jetzt nicht
wichtig! Ich muss so vieles Schaffen! Ich will ein
vollwertiger Erwachsener sein. Ich will das
meine Meinung etwas zählt. Aber dann sagt
meine innere Stimme: „Weißt du noch wie
schön es früher war? Meine Mutter hat
lächelnd an der Haustür gewartet und mich in
den Arm genommen und mir über das Haar
gestrichen. Ich habe ihr alles von der Schule
erzählt. Jedes noch so kleine Problem. Und
abends hat mein Vater mir etwas vorgelesen.“
Schluss jetzt! Keine Zeit! Dafür bin ich schon zu
alt. Ich muss endlich erwachsen werden. Aber
die Stimme lässt mich nicht in Ruhe.
Stressed Out
Mann, alles geht schief, die Miete ist fällig, die
Schulden stapeln sich und das Auto muss auch
abbezahlt werden.
Was soll ich nur machen? Die Situation steigt
über den Kopf. Früher war alles einfacher und
leichter. Außer Schule, die
oft schwer genug war, gab es nichts, was die
Ruhe stören könnte. Ich erinnere mich noch,
dass, wenn es doch mal Stress
gab Mama Abends an mein Bett kam und sagte,
dass alles wieder gut wird. Ich vertraute ihr
jedes Mal und wie sie sagte wurde am nächsten
Tag alles wieder gut und ich fühlte mich sicher
und geborgen. Doch nun geht das nicht mehr.
Ich wünschte, ich könnte in
die Zeit zurück reisen in der Mama mich
beruhigte.
Das aller schlimmste ist,
dass niemand wusste, wie
krank du warst…
Warum? Warum du? Ich versteh es nicht! Wieso
du? Wieso heute? So viel fragen rasen durch
meinen Kopf. Wir zwei waren doch eins, ein
Team?
Ich wusste nicht, dass es so schlimm war. Da
sitze ich auch im Wartezimmer warte auf die
Antwort. Ich vermisse dich! Warum wolltest du
das machen, warum?
Da geht die Tür auf… Ich weiß nicht was ich
denken soll. Ich weiß jetzt schon was die
Antwort ist. Ich sehe die glänzende, mit Trauer
gefüllte Augen von der Krankenschwester. Ich
nicke. Ich weiß was die Antwort ist.
Warum? Wieso gerade jetzt? Wieso eigentlich?
Das aller schlimmste ist, dass niemand wusste,
wie krank du warst….
theater et zetera
Theater hat seine eigene Wirklichkeit. Der
Zuschauer lehnt sich zurück und akzeptiert die
Spielregeln: So kann er in 90 Minuten ganze
Epochen an allen erdenklichen Orten der Welt
erleben - erschaffen auf den Quadratmetern
einer Bühne und der Imaginationskraft der
Schauspielerei.
Nicht anders verfährt theater et zetera. Nur
dass es dauernd die Spielregeln ändert - und
so Blicke auf ungesehene Realitäten öffnet.
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